Armaturen
Beim Hausbau, aber auch bei der Renovierung oder dem Einbau einer neuen Küche oder eines neuen Bades werden für beide Räume die passenden Armaturen benötigt. Armaturen werden jeweils dort gebraucht, wo im Haus Wasser fließen soll, also in der Küche an Spülen oder am Spültisch, im Bad am Waschtisch oder Waschbecken, in der Dusche und in der Badewanne. Schon bei der Planung des Baus, bei der Renovierung und bei der Wasserinstallation sollte den Armaturen Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Auswahl ist nicht unbedingt einfach, da es Unterschiede in der Funktion und vor allem im Design gibt. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Armaturen, über ihre Funktionen und Merkmale und über die Unterschiede geben.
Arten von Armaturen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier Arten von Armaturen, nämlich
- der Zweigriffarmatur
- der Einhebelarmatur oder Einhandmischer
- der Thermostatarmatur und
- der Sensorarmatur
Die Zweigriffarmatur:
Bei diesem Modell werden das warme und das kalte Wasser unabhängig voneinander durch zwei Drehknöpfe geregelt. Diese Drehknöpfe befinden sich am Wasserhahn, und zwar links der Drehknopf für warmes Wasser mit einer roten Markierung und rechts der Drehknopf für das kalte Wasser mit einer blauen Markierung. Durch jeweils ein Ventil werden warmes und kaltes Wasser in die Mischkammer in dem Gehäuse der Armatur geleitet und von dort zum Auslauf, bei dem es sich oft um einen Schwenkauslauf handelt. Diese Zweigriffarmaturen wurden mittlerweile weitgehend durch Einhebelarmaturen ersetzt. In manchen Haushalten werden sie jedoch noch wegen ihres puristischen und nostalgischen Aussehens installiert. Vor allem Wasserknöpfe in einem Kreuzdesign sind hier sehr beliebt. Zweigriffarmaturen sind als Armatur für den Waschtisch, die Badewanne, die Dusche und auch als Küchenarmatur am Spültisch als Aufputz- und Unterputzarmatur erhältlich.
Die Einhebelarmatur oder Einhandmischer:
In Bad und Küche wird die Einhebelarmatur, auch Einhandmischer genannt, am häufigsten verwendet. Mit ihnen lässt sich die Wassertemperatur sehr einfach mit nur einem Handgriff einstellen. Die Einstellung der Wassertemperatur erfolgt in dieser Armatur durch eine Keramikkartusche, in der sich zwei parallel zueinander angeordneten flache Plättchen, in die Bohrlöcher eingelassen sind, befinden. Eines dieser Plättchen in der Keramikkartusche ist unbeweglich, das andere beweglich und wird so verschoben, dass durch die dadurch entstehenden Öffnungen warmes und kaltes Wasser in bestimmten Mengen in den Auslauf, auch hier oft ein Schwenkauslauf, fließt. Die Bewegung des Hebels nach oben oder nach unten öffnet oder schließt das Ventil der Wasserleitung und reguliert die Durchflussmenge individuell. Das heißt, wenn der Hebel sich bewegt, ändern sich die Positionen der beiden Scheiben in der Keramikkartusche zueinander, wodurch sich in der Keramikkartusche ein Kanal für kaltes oder warmes Wasser oder für eine Mischung von beidem öffnet und das Wasser hindurchfließt. Da in der Keramikkartusche immer ein Rest Wasser verbleibt, sind die Einhebelmischer nicht frostfest und sollten daher nur im Innenbereich benutzt werden. Einhandmischer sind in unterschiedlichen Ausführungen sowohl für das Bad als auch für die Küche erhältlich. Einhandmischer werden oft in Kombination mit einem Schwenkauslauf angeboten. Es gibt verschiedene Einhandmischer Modelle mit einer Vielzahl von Funktionen.
Die Thermostatarmatur:
Eine Thermostatarmatur besteht aus zwei Steuereinheiten, eine für die Regelung der Temperatur und eine für die Wassermenge. Durch diese beiden Steuereinheiten wird für eine gleichbleibende Temperatur und Wassermenge während der Nutzung gesorgt. Das integrierte Thermostatventil mischt das warme und das kalte Wasser auf die gewünschte Temperatur. Es reagiert automatisch auf Druckunterschiede in der Wasserleitung, was vor allem dann eine Rolle spielt, wenn gleichzeitig die Toilettenspülung betätigt wird oder die Waschmaschine läuft. Die Thermotatarmaturen sind als Designarmatur erhältlich. Einige Modelle verfügen über eine Heißwassersperre als Verbrühschutz oder eine Öko-Taste oder Ökosparkartusche für sparsamen Verbrauch. Sie sind für Waschtisch, Badewanne, Dusche und Bidet erhältlich.
Die Sensorarmatur:
Sehr hygienisch sind die Sensorarmaturen, bei denen Wassertemperatur und Wassermenge voreingestellt sind und die ohne Berührung in Betrieb gesetzt werden können. Eine Steuerelektronik mit austauschbaren Batterien sorgt für den reibungslosen Betrieb dieser Armatur. Sie ist mit einem Infrarotsensor ausgestattet, der die Hand erkennt und dann ein Signal an die Steuerelektronik sendet. Diese setzt ein Magnetventil in Gang, das den Wasserfluss für eine bestimmte Zeit öffnet. Die Sensorarmatur ist auf dem Prinzip eines Bewegungsmelders aufgebaut. Sensorarmaturen werden wegen der einstellbaren Wassermenge und der hygienischen Handhabung oft in öffentlichen und gewerblichen Sanitäranlagen eingebaut.
Vorteile und Nachteile der verschiedenen Armatur Arten
Zweigriffarmatur, Vorteile und Nachteile
Vorteile:
- Dank ihres traditionellen, klassischen Designs sehr gut für Liebhaber nostalgischer Armaturen geeignet.
- Dank ihres einfachen Aufbaus können Reparaturen leicht selbst durchgeführt werden.
Nachteile:
- Die Temperatur muss jeweils mit beiden Knöpfen geregelt werden.
- Für schnelles Arbeiten in der Küche ist sie weniger geeignet.
- Es wird mehr Wasser verbraucht, bis die gewünschte Temperatur eingestellt ist.
Einhebelarmatur, Vorteile und Nachteile:
Vorteile:
- Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Designs und Farben.
- Das Angebot an speziellen Armaturen ist sehr groß.
- Die Bedienung erfolgt mit einer Hand, wobei die Einstellung einfach vonstattengeht.
- Man kann sich optisch an der Stellung des Hebels orientieren.
- Mit einer Ökosparkartusche versehen, lassen sich 30 bis 50 Prozent Wasser sparen.
Nachteile:
- Reparaturen sind aufgrund der aufwendigeren Bauweise schwierig.
Thermostatarmatur, Vorteile und Nachteile:
Vorteile:
- Bei Thermotatarmaturen ist eine Designarmatur keine Seltenheit.
- Die Wassertemperatur und Wassermenge bleibt, einmal eingestellt, konstant.
- Es kommt zu keinen Temperaturschwankungen oder einem Niederdruck, wenn an anderen Stellen Wasser verbraucht wird.
- Ein integrierter Verbrühschutz schützt vor Verbrennungen.
- Es gibt auch Modelle mit einer Wassersparfunktion, also einer Ökosparkartusche.
Nachteile:
- Diese Modelle sind meist teurer als normale Armaturen.
- Reparaturen können selbst nur sehr schwer durchgeführt werden.
Sensorarmatur, Vorteile und Nachteile:
Vorteile:
- Die Sensorarmatur ist minimalistisch im Design ohne große Griffe oder Hebel.
- Sie ist sehr hygienisch, da sie ohne Berührung bedient werden kann.
- Sie ist sehr Wasser sparend, da sie nur bei Kontakt in Betrieb gesetzt wird.
Nachteile:
- Wasserfluss wird auch bei Kontakt mit anderen Objektion ausgelöst.
- Vor allem bei günstigen Modellen gibt es große Qualitätsunterschiede bei den Sensoren.
- Die Elektronik ist störanfällig und kann ganz ausfallen.
- Batterie muss alle 4-5 Jahre ausgetauscht werden.
- Reparaturen können selbst kaum durchgeführt werden.
Material von Armaturen
Für Armaturen stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, nämlich Edelstahl, Messing, Kupfer, Bronze, Chrom oder Mineralwerkstoffe und Kunststoff, die wir hier näher vorstellen wollen:
Armatur aus Edelstahl
Dank einer glatten und harten Oberfläche bietet Edelstahl Keimen und Schmutz keine Angriffsfläche. Edelstahl ist sehr langlebig, rostet nicht und ist unempfindlich gegen Säuren und Kratzer. Es ist pflegeleicht, obwohl Wasser-/Kalkflecken oder Fingerabdrücke gut sichtbar sind. Die Oberfläche von Edelstahlarmaturen kann glänzend poliert oder matt gebürstet sein. Edelstahlarmaturen können auch mit einer farbigen Pulverbeschichtung versehen sein. Vorteile einer Edelstahlarmatur:
- Das Material ist sehr langlebig.
- Es ist unempfindlich gegen Säuren und Kratzer.
- Edelstahl ist pflegeleicht
- Ist Edelstahl gebürstet, sind Wasser-/Kalkflecken und Fingerabdrücke nicht so leicht sichtbar wie bei glänzendem Edelstahl.
- Es ist hygienisch.
- Edelstahl ist in verschiedenen Looks erhältlich, glänzen, gebürstet oder mit farbiger Pulverbeschichtung.
Nachteile einer Edelstahlarmatur:
- Wasser-/Kalkflecken und Fingerabdrücke sind bei glänzendem Edelstahl gut sichtbar.
- Die Armaturen sind relativ teuer.
Armatur aus Messing, Kupfer oder Bronze
Die Materialien sind robust und langlebig, müssen aber oft geputzt und poliert werden. Da die Metalle relativ weich sind, kommt es schneller zu Gebrauchsspuren. Wegen der Weichheit der Materialien sind Armaturen, die vollständig aus ihnen bestehen und nicht beschichtet werden, eher selten. Messing kann gut verarbeitet werden und wird oft als Kern einer Armatur benutzt. Der Messingkern wird dann verchromt oder mit Farbe pulverbeschichtet. Vorteile einer Armatur aus Messing, Kupfer oder Bronze:
- Die Materialien sind sehr robust und rosten nicht.
- Sie sind im Vintage Look erhältlich.
- Armaturen mit einem Kern aus diesen Materialien sind meist preisgünstig.
- Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich.
- Wenn sie hochwertig verchromt sind, sind sie ziemlich pflegeleicht.
Nachteile einer Armatur aus Messing, Kupfer oder Bronze:
- Ohne Verchromung sind sie säureempfindlich und sehr pflegeaufwändig.
Armatur aus Chrom oder verchromte Armaturen
Armaturen bestehen nie aus reinem Chrom, sondern aus einem Kern aus Messing, Edelstahl oder Aluminium und einer Verchromung. Um einen Wasserhahn zu verchromen, wird er in ein Bad aus Chrom-Säure getaucht. Dabei entsteht eine spezielle Oberflächenbeschichtung, die den Kern vor Luft und Wasser und somit vor Rost und Abnutzung schützt. Armaturen aus Chrom werden überwiegend in Hochglanzoptik angeboten. Es gibt aber auch Modelle in matter Optik. Bei der Reinigung ist Vorsicht geboten, da Chrom säureempfindlich ist. Vorteile einer Chrom-Armatur
- Sie haben eine edle Optik.
- Chrom ist rostbeständig.
- Es ist günstiger als Edelstahl.
- Die Oberfläche kann glänzend oder matt sein.
Nachteile einer Chrom-Armatur
- Chrom ist säureempfindlich.
- Wenn die Schicht aus Chrom beschädigt wird, wird das Material darunter angegriffen.
Armaturen aus Mineralwerkstoffen oder aus Kunststoff
Diese Armaturen sind in allen erdenkliche Farben, passend zur Badeinrichtung oder dem Küchenzubehör. In der Küche kann beispielsweise die Farbe der Spülen aufgegriffen werden, wodurch ein einheitliches Aussehen geschaffen wird. Vorteile einer Armatur aus Mineralwerkstoff oder Kunststoff
- Diese Armaturen haben einen Abperl-Effekt oder Lotus-Effekt.
- Sie sind hygienisch und geruchsneutral.
- Sie sind unempfindlich gegen Kratzer.
- Mineralwerkstoff oder Kunststoff sind pflegeleicht und langlebig
- Sie sind in großer Farbauswahl erhältlich.
Nachteile einer Armatur aus Mineralwerkstoff oder Kunststoff
- Die Oberfläche ist leicht rau, wodurch sich Schmutz leichter festsetzt.
Einsatzbereiche der verschiedenen Armaturen
Einsatzbereich Bad
Im Bad werden Armaturen am Waschtisch bzw. Waschbecken, dem Bidet, in der Dusche und in der Badewanne benötigt. Waschtisch / Waschbecken Im Bad und auch im Gäste-WC werden Waschtischarmaturen am jeweiligen Waschbecken oder im Bad auch am Waschtisch benötigt. Diese sollten zum Waschtisch oder dem Waschbecken selbst und zur gesamten Einrichtung passen. Sogenannte Zweilocharmaturen mit Unterputz, bei denen die Installation und Technik unter der Oberfläche verborgen ist, sehen besonders elegant und edel aus und sie sind auch für eine Wandmontage geeignet. Moderne Waschtisch Armaturen sparen Wasser ein, da sie mit einer sogenannten Ökosparkartusche versehen sind. Die Ökosparkartusche ermöglicht das exakte Dosieren des Wasserflusses und kann so etwa 30 bis 50 Prozent Wasser ersparen. Ein Schwenkauslauf erleichtert die Reinigung des Wachsbeckens erheblich. Beim Schwenkauslauf lässt sich der Wasserauslauf um bis zu 360 Grad drehen. Reste von Zahnpasta, Haare oder Flecken lassen sich problemlos wegspülen. Der Schwenkauslauf ist auch praktisch zum Befüllen eines Wassereimers. Er kann damit bequem an der Seite des Waschbeckens befüllt werden, ohne dass er schräg gehalten werden muss. Bei einigen Waschtisch Armaturen kann der Wasserhahn nach oben gedreht werden, sodass ein Trinkbrunnen-Effekt entsteht. So kann der Mund nach dem Zähneputzen bequem ausgespült werden, ohne dass der Kopf unter den Wasserhahn gehalten werden muss. Badewanne Badewannenarmaturen werden vorwiegend an der Wand montiert. Mittels einer Locharmatur ist auch eine Installation am Badewannenrand oder am Fliesenrand um die Badewanne möglich. Für frei stehende Badewannen gibt es Armaturen, die aus dem Fliesenboden kommend in einer Säule integriert sind. Sie werden immer häufiger verbaut, da sie optisch etwas hermachen. Hier werden auch Armaturen mit Schwallauslauf, die einen breiten Auslauf haben, damit das Wasser wie ein Wasserfall in die Wanne läuft. Eine Badewannenarmatur sollte auch einen Anschluss für einen Duschkopf oder eine Handbrause haben, damit in der Badewanne auch geduscht werden kann. Einhandmischer sind für Badewannen besonders praktisch, da die Wassertemperatur mit einem einzigen Handgriff eingestellt werden kann. Material und Farbe sollten zum Badezimmer und den anderen Badezimmerarmaturen passen. Edelstahl, glänzend oder gebürstet sieht immer edel aus und ist relativ pflegeleicht und zudem langlebig und rostfrei. Wenn eine Designarmatur gewählt wird, sollte bedacht werden, dass runde Formen eher zu traditionellen Badezimmern und zum Landhausstil passen. Eine flache und eckige Designarmatur passt zu modernen Badezimmern. Für alle Badarmaturen sollte dieselbe Designarmatur gewählt werden, damit das Bad ein stimmiges, harmonisches Bild abgibt. Dusche Duscharmaturen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, angefangen von einer einfachen Armatur mit Brauseschlauch und Schwenkbrause bis hin zu modernen Regen- oder Massageduschen, Duschsysteme mit Thermostatfunktion, fest installierte Kopfbrausen und in die Wand eingelassene Seitenbrausen mit elektronischer Steuerung machen jedes Bad zu einer Wellnessoase. Nicht nur das Aussehen sollte bei der Wahl der Duscharmatur eine Rolle spielen. Eine klassische Duscharmatur besteht aus einem Einhebelmischer und einem Duschkopf, der fest installiert oder aus einer Schwenkbrause bestehen kann. Eine perfekte Temperatureinstellung erreichen Sie mit einer Thermostatarmatur. Duschthermostate haben zwei Einstellungsmöglichkeiten, eine für die Temperatur und eine für den Wasserdruck. Duscharmaturen mit einer Sicherheitsfunktion verhindern, dass die Temperatur steigen kann. Manche Modelle verfügen außerdem über die Cool-Touch-Funktion. Mit ihr bleiben die Brausebatterien kühl, auch wenn heißes Wasser hindurchfließt. Diese Funktionen sind vor allem in Haushalten, in denen Kinder leben, wichtig. Eine Schwenkbrause ist sehr nützlich. Mit der Schwenkbrause können sie alle Körperbereiche erreichen. Die Schwenkbrause lässt sich an einer Duschstange befestigen und kann um 180 Grad gedreht werden. Bidet Bidets sind niedrig angebrachte Sitzwaschbecken zur Reinigung der intimsten Stellen, aber auch der Füße. Die Benutzung ist sehr viel hygienischer als eine Reinigung mit Toilettenpapier. Bidetarmaturen unterscheiden sich, aufgrund der sitzenden Haltung zum Becken, vor allem im Auslauf. Bei Bidets werden meist Einhebelmischer eingesetzt.
Einsatzbereich Küche
Eine Küchenarmatur ist die zentrale Trinkwasserstelle in einer Küche. Die Armatur gehört normalerweise zum Küchenzubehör. Eine Küchenarmatur besteht aus den folgenden Teilen:
- Mischbatterie
- Ventil
- Rückflussverhinderer
- Absperrschieber
- Thermostat
Küchenarmaturen gehören, wie bereits gesagt, zum Küchenzubehör. Grundsätzlich unterscheiden sich die Armaturen hier in Hochdruck und Niederdruck Modelle. Hochdruck Modell werden bei einer zentralen Warmwasserversorgung eingesetzt. Niederdruck Modelle werden bei Haushalten mit Boilern eingesetzt. Die Druckart entscheidet, über wie viele Anschlüsse eine Küchenarmatur aufweist. Hochdruck Modelle habe zwei und Niederdruck Modelle drei Anschlüsse. Bei Modellen mit einem ausziehbaren Handstück ist jeweils ein weiterer Anschluss vorhanden. Sie sind in zahlreichen Ausführungen von einer einfachen klassischen Armatur über funktional praktische bis hin zu professionell aufwändigen Modellen erhältlich. Küchenarmaturen weisen oft einige Besonderheiten aus, die das Arbeiten in der Küche erleichtern sollen. Etwas hochwertigere Küchenarmaturen sind oft mit einer ausziehbaren Spülbrause versehen, Sie besitzen einen extra hohen Spülarm, damit auch größere Töpfe gut gespült werden können. Auch besitzen sie meist einen Schwenkauslauf. Küchenarmaturen können direkt an dem Spültisch, aber auch an der Wand über den Spülen montiert werden. Es gibt auch spezielle Modelle für die Vorfenstermontage. Wem normale Küchenarmaturen zu langweilig findet, kann auch deine Designarmatur anschaffen. Es gibt mittlerweile eine beachtliche Auswahl. Dabei sind kantige oder geschwungene Formen sehr beliebt. Für diejenigen, die das Besondere lieben, gibt es auch versenkbare Armaturen, die in der Arbeitsplatte verschwinden, wenn sie nicht gebraucht werden. Als Material wird bei Küchenarmaturen größtenteils Edelstahl verwendet. Ist der Edelstahl gebürstet, fallen Wasser/Kalkflecke und Fingerabdrücke nicht so stark auf wie bei glänzendem Edelstahl. Sehr praktisch für Spülen in der Küche ist eine Gelenkarmatur. Bei der Gelenkarmatur besteht der Auslauf aus mehreren Teilen, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Die Gelenkarmatur lässt sich dank dieser Gelenke auf verschiedene Höhen einstellen und erlaubt so sehr flexibles Arbeiten an den Spülen. Die Gelenkarmatur wird direkt auf dem Spültisch oder in der Wand hinter dem Spültisch installiert. Die Gelenkarmatur verleiht der Küchenarmatur ein futuristisches Aussehen. Die Gelenkarmatur wirkt wie ein Roboterarm. Wenn die Küchenarmatur zum Küchenzubehör einer neuen Küche gehört, werden ihnen verschiedene Modelle angeboten, die zu der restlichen Küche und dem übrigen Küchenzubehör passen.
Aufputz- und Unterputz-Armatur
Aufputz-Armatur:
Aufputz-Armaturen werden mit allen Teilen auf der Wand, also auf dem Putz, an die Wasserinstallation angeschlossen. Die ganze Armatur ist somit sichtbar und das warme und kalte Wasser werden vor der Wand gemischt. Sie werden vor allem bei Duschen und Badewannen eingesetzt. Für die Wartung und Reparatur der Armatur ist diese Art der Montage die bessere Wahl.
Unterputz-Armatur
Bei Unterputzarmaturen liegen die Hauptteile verborgen in der Wand hinter dem Putz oder den Fliesen. Nur der Hebel und der Auslauf ragt aus der Wand heraus. Wenn im Badezimmer eine sogenannte Vorwand, in der Rohrleitungen, Spülkästen von Toiletten und anderes eingebaut wurden, vorhanden ist, ist die Montage einer Unterputz-Armatur kein Problem. Sie wird einfach hinter der Vorwand installiert. Ansonsten müsste das Loch für die Installation in das eigentliche Mauerwerk gebrochen werden, was oft ein Problem darstellt. Unterputzarmaturen für den Waschtisch oder das Waschbecken gibt es als Einhebelmischer und in der Drei-Loch-Variante. Unterputz-Armaturen haben den Vorteil einer besseren Optik.
Einloch- bis Vierlocharmatur
Bei einer Einlocharmatur sind Wasserhahn und Bedienelemente miteinander verbunden. Daher muss ein Waschbecken nur ein Loch zur Montage besitzen. Zweilocharmaturen benötigen je ein Loch für den Bedienhebel und den Hahn. Sie sind Eingriffarmaturen. Dreilocharmaturen sind Zweigriffarmaturen mit getrennten Hebeln oder Knöpfen für warmes und kaltes Wasser. Daher sind drei Montagelöcher im Waschtisch notwendig. Vierlocharmaturen verfügen außerdem über eine zusätzliche Handbrause.
Hochdruck- und Niederdruck-Armaturen
Hochdruck-Armaturen werden eingesetzt, wenn das warme Wasser vom Heizkessel über die Wasserinstallation direkt ins Bad geleitet wird oder das warme Wasser aus einem Durchlauferhitzer kommt. Wenn das warme Wasser aus einem Niederdruck-Boiler mit bis zu 15 Litern Fassungsvermögen kommt, muss eine spezielle Niederdruck Armatur installiert werden, damit eine ausreichende Durchflussmenge erreicht wird. Hochwertige Mischbatterien gibt es in beiden Ausführungen. Niederdruck Armaturen sind etwas teurer.
Prüfzeichen und Klassen bei Armaturen
Auf den Verpackungen der Armaturen finden sich Prüfzeichen mit einem Code aus Buchstaben und Ziffern. Dadurch erhält man die folgenden Informationen:
- P steht für Prüfzeichen
- IX steht für Fachkommission
- 1234 ist die Registriernummer
- I steht für die Geräuschklasse
- S bezeichnet die Durchflussklasse
Geräuschklasse
Durch einen schnellen Durchlauf des Wassers werden in der Armatur Wirbel gebildet, was wiederum Geräusche erzeugt, wie u.a. die Druckschläge beim Öffnen und Schließen der Ventile. Die Geräusche entstehen, weil Bewegungsenergie in Schall umgewandelt wird. Ist der Druck in der Leitung sehr hoch, verstärken sich die Fließgeräusche. Auf Dauer werden Dichtungen beschädigt. Außerdem lassen lose Spindeln die Armaturen rattern. Die Schwingungen in der Armatur übertragen sich über die Wasserleitungen oft auch auf die Wand und somit in benachbarte Räume. Aus diesem Grund sind Armaturen in zwei Geräuschklassen unterteilt: Geräuschklasse I Bei dem normalen Wasserdruck von drei Bar entwickelt diese Geräuschklasse einen Geräuschpegel von bis zu 20 Dezibel, was dem Rauschen von Blättern gleicht. Integrierte Schalldämpfer garantieren diese geringe Geräuschkulisse. Geräuschklasse II Diese Geräuschklasse arbeitet zwischen 20 und 30 Dezibel, was einem leisen Gespräch entspricht. Diese Geräuschklasse ist nur für Einfamilienhäuser zugelassen. Im Mehrfamilienhäusern müssen Armaturen mit der Geräuschklasse I installiert werden. Das Überwachungszeichen auf der Verpackung gibt Auskunft über die jeweilige Geräuschklasse. Es ist rechts neben dem Schrägstrich zu finden.
Durchflussklasse
Die Durchflussklasse steht für die Durchflussmenge in Liter pro Minute und wird unter dem üblichen Fließdruck von drei Bar gemessen. Der letzte Buchstabe des Prüfzeichens auf der Verpackung der Armatur kennzeichnet den Durchfluss. Es gibt insgesamt sechs Durchflussklassen:
- Durchflussklasse A: 13,5 - 15,0 Liter pro Minute
- Durchflussklasse B: 22,8 - 25,8 Liter pro Minute
- Durchflussklasse C: 27,8 - 30,0 Liter pro Minute
- Durchflussklasse D: 34,8 - 37,8 Liter pro Minute
- Durchflussklasse S: 18,0 - 19,8 Liter pro Minute
- Durchflussklasse Z: 7,5 - 9,0 Liter pro Minute
Da Wasser eine wertvolle Ressource ist und außerdem auch teuer ist, sollte man damit sparsam umgehen. Übliche Armaturen lassen 15 Liter pro Minute durchlaufen. In modernen Armaturen sind bereits Mengenregler oder Durchflussbegrenzer eingebaut, die den Durchfluss auf fünf bis acht Liter pro Minute in Waschtisch Armaturen und auf neun bis zwölf Liter in Duscharmaturen begrenzen. Dem Wasser wird Luft beigemischt, um die durchlaufende Wassermenge zu reduzieren. Der Wasserverbrauch wird um 30 bis 50 Prozent gesenkt. Zudem fühlt sich das Wasser angenehm weich an. Bei Badewannenarmaturen gibt es keine Durchlaufbegrenzer, da in kurzer Zeit eine möglichst große Wassermenge benötigt wird.
Bekannte Hersteller von Armaturen
Die wichtigsten Hersteller von Armaturen sind:
- Grohe
- Brita
- Ideal Standard
- Hansa
- Bartscher
- Eisl
- Franke
- Kludi
- Cornat
- OBI
- Vaillant
- HeinrichSchulte
- Blanco
- Grünblatt
- Burgtal
- Hasgrohe
- Villeroy & Boch
Fazit:
In Küche und Bad sind die Armaturen, durch die das Wasser an den dafür bestimmten Stellen fließen soll, ein wichtiger Teil der Einrichtung. Wenn die Wasserinstallation eines neuen Hauses geplant wird, sollten schon die für die Armaturen vorgesehenen Stellen bedacht werden. Auch bei der Erneuerung einer Einbauküche oder des Bades sollte die Wasserinstallation für die entsprechenden Wasserentnahmestellen richtig geplant werden. Bei den Armaturen für die Küche und das Bad ist es wichtig, dass vorher bedacht wird, welche Art von Armatur die richtige ist, ob eine Oberdruck oder eine Niederdruck Armatur benötigt wird und ob sie unter oder über Putz installiert werden soll. Ansonsten kann zwischen einer klassischen, modernen oder Designarmatur gewählt werden. Wichtig ist nur, dass die Farben, das Material und Design untereinander harmonieren und zur restlichen Ausstattung des Bades oder der Küche passen.